"Wetzlarer Neue Zeitung"
Aus Liebe zur Sache
Fördermitglieder des Kunstvereins zeigen Arbeiten
Von Klaus-J. Frahm
„Sie sehen hier einen eindrucksvollen Nachweis der Vielseitigkeit, die sich der Wetzlarer Kunstverein aufs Panier geschrieben hat“, sagte Wolfram Dette.
Der Wetzlarer Oberbürgermeister eröffnete im Neuen Rathaus die „Jedermann-Ausstellung“ des Wetzlarer Kunstvereins (WKV). 14 Fördermitglieder des angesehenen Wetzlarer Vereins zeigen im oberen Foyer des Rathauses ihre Werke.
„Ein Amateur ist jemand, der im Gegensatz zum Profi eine Tätigkeit aus Liebhaberei ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des WKV, Gert Heiland, bei der Vorstellung der Ausstellung. Dabei hoffe er allerdings, dass auch die Profis in der Kunst ihre Arbeit aus Liebhaberei verrichteten. Heiland, der selbst in der Ausstellung vertreten ist, stellte die Werke seiner Kollegen vor. Dabei hob Heiland, der sich privat der künstlerischen Fotografie verschrieben hat, die Vielfalt der Themen, Formate und Umsetzungsgrade hervor.
Die Fördermitglieder des Wetzlarer Kunstvereins sind einmal
selbst künstlerisch unterwegs. Oberbürgermeister Wolfram Dette
(rechts) hat die Ausstellung eröffnet. (Foto: Frahm)
Marion Vasil, in Wetzlar auch durch ihr Engagement im Theaterbereich bekannt, sei mit erstaunlichen Bildwelten gleich am Beginn des Rundgangs zu entdecken. In stillen Bildern und Skulpturen habe sich Ursula Schuch–Lorenz der Faszination von Rost gewidmet. In Margret Stolbergs Arbeiten sei eine vielfältige Motivwahl in unterschiedlicher Umsetzung zu erkennen.
Mit „Schrifttafeln“ verleite Iris Trenkler zum Lesen, dem sich die Tafeln mit ihren Fantasiezeichen aber verweigerten. Farbräusche von Katharina Schmitt fesseln, und auch die Arbeiten von Roger De Ceuninck kämen wild und jung daher. In die kontemplativen Bildwelten des asiatischen Raums entführe Hiltrud Steinbach.
Dem Stillleben und dem expressiven Porträt habe sich Annelies Meidt gewidmet und trage eine weitere Facette zu dem vielfältigen Bild bei. Frank Wojtynowski erweitere mit seinen faszinierenden Arbeiten das Spektrum. Mit ihren Skulpturen setze Marga Hahlgans erfreuliche körperhafte Akzente, so Heiland weiter.
Mit Fotografien von Inge von Bülow komme auch die Kunst zu ihrem Recht, der sich der Redner verschrieben habe. Ulrike Soll komme mit ihren türkischen Impressionen ganz ohne Menschen aus, während Bärbel Hahn eine bestimmte starke Frau in den Mittelpunkt stelle.
Vielfalt der Themen, Formate und Umsetzungen prägt die Präsentation
Heiland selbst ist mit heiter- ironischen Alltagsimpressionen vertreten. Menschlich, allzu menschlich könnte man seine Motive in Anlehnung an einen bekannten Künstler nennen, der sie aber mit dem Zeichenstift schuf, während Heiland sie in der Realität mit der Kamera aufspürt.
Die „Jedermann-Ausstellung“ des WKV ist bis zum 11. Januar zu sehen. Geöffnet ist montags, dienstags,donnerstags und freitags von 8 bis 18 Uhr sowie mittwochsvon 8 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.